
Wenn der Wind weht
Der Film erzählt von einem älteren britischen Ehepaar, das in ruhigen, vertrauten Bahnen lebt und sich auf Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg stützt. Als Warnungen vor einem Atomangriff laut werden, folgen sie brav den Anweisungen staatlicher Broschüren, bauen einen Schutzraum und bereiten sich mit stoischer Gelassenheit auf das Unvermeidliche vor. Ihre Zuversicht und ihr Glaube an einfache Lösungen stehen im Kontrast zu einer Welt, die sich seit ihren Kriegserfahrungen grundlegend verändert hat.
Anfangs wirkt ihr Vorgehen fast rührend naiv: sie vertrauen auf offizielle Ratschläge, hören Radio und versuchen, das normale Leben aufrechtzuerhalten. Nach und nach wird jedoch klar, wie unzureichend diese Vorkehrungen gegen moderne Vernichtungswaffen sind. Die Unsichtbarkeit der Gefahr, die Langzeitfolgen von Strahlung und die Brüche zwischen staatlicher Propaganda und individueller Erfahrung werden immer deutlicher.
Regisseur Jimmy Murakami und die Vorlage von Raymond Briggs schaffen eine ungewöhnliche Mischung aus tragischer Komik und beklemmender Ernsthaftigkeit. Die schlicht gezeichneten Figuren und die eindringlichen Bilder der Zerstörung verstärken die emotionale Wirkung: Kleine, alltägliche Details machen die Katastrophe noch schmerzlicher, weil sie so nah und menschlich erscheinen. Musikalische und bildliche Akzente unterstreichen das Gefühl von verlorener Sicherheit und unbeantworteten Hoffnungen.
Das Ergebnis ist ein eindringliches Antikriegsstück, das sowohl als Kritik an offiziellen Sicherheitsrhetoriken als auch als bewegendes Portrait von Liebe, Demut und Generationskonflikten funktioniert. Der Film rüttelt auf, ohne zu moralisieren, und bleibt durch seine Mischung aus Bitterkeit und Zärtlichkeit lange im Gedächtnis.
Available Audio
Available Subtitles
Cast
No cast information available.