Colonel von Ryans Express

Im Zweiten Weltkrieg ist Colonel Joseph Ryan (Frank Sinatra) ein amerikanischer Kriegsgefangener in Italien, dessen kühler Pragmatismus ihn in eine ungewohnte Führungssituation bringt. Als sich die politische Lage ändert, ergreift Ryan die Chance zur Flucht und übernimmt die Kontrolle über einen Güterzug, um mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe alliierter Gefangener Richtung Freiheit zu fahren. Die raue Umgebung, die ständige Bedrohung durch die Verfolger und die begrenzten Mittel machen aus der Flucht ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel.

Innerhalb der Gruppe prallen unterschiedliche Nationalitäten, Persönlichkeiten und militärische Mentalitäten aufeinander: Ryan muss nicht nur gegen äußere Feinde kämpfen, sondern auch das Misstrauen und den Widerstand der britischen Offiziere und Soldaten überwinden, die seine Autorität nicht sofort anerkennen. Zwischendurch entstehen Bündnisse, persönliche Opfer und innere Konflikte, die die Spannung des Films ebenso prägen wie die Verfolgungsjagden auf den Schienen. Die Kombination aus taktischem Geschick, improvisiertem Mut und menschlichen Schwächen sorgt für eine komplexe und packende Dynamik.

Der Film verbindet actionreiche Zugsequenzen mit dramatischen Momenten menschlicher Nähe und moralischer Entscheidungen; Sinatra gibt dem Anführer eine raue, zugleich verletzliche Note, während die Kamera das Panorama des italienischen Landes und die klaustrophare Enge des Gefangenenalltags kontrastiert. Mark Robsons Inszenierung hält das Tempo hoch, ohne die Charakterentwicklung zu vernachlässigen, sodass Von Ryan's Express als spannender Kriegsfilm mit starkem Ensemble und emotionalem Kern in Erinnerung bleibt.