Ein alternder Mann entführt seine an Demenz erkrankte Ehefrau aus dem Pflegeheim und macht sich mit ihr auf die Flucht – gejagt von der Polizei und verfolgt von den eigenen Kindern, die zwischen Sorge, Wut und Unverständnis zerrieben sind. Die Handlung entfaltet sich als beklemmendes Katz-und-Maus-Spiel auf der Straße, in dem die Grenzen zwischen Fürsorge und Verzweiflung, Liebe und Egoismus immer wieder verschwimmen. Während die Erinnerungen der Frau bruchstückhaft bleiben, offenbart sich die Tiefe der Beziehung des Paares und die radikalen Entscheidungen des Mannes erscheinen zugleich rührend und erschütternd.
Der Film verknüpft Roadmovie-Elemente mit psychologischem Drama und hinterfragt auf eindringliche Weise, wie Gesellschaft, Familie und Staat mit der Verletzlichkeit alter Menschen umgehen. Atmosphärische Bilder, zurückhaltende, aber intensive Darstellungen der Hauptfiguren und ein sorgsam gesponnenes Erzähltempo machen das Werk zu einer nachdenklichen Untersuchung von Erinnerung, Würde und moralischer Verantwortung – ein Film, der lange nachwirkt und keine einfachen Antworten anbietet.